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Für das Priesterjubiläum von Pfarrer Josef Zwickl machte sich der Bayerische Justizminister Winfried Bausback auf den Weg nach Diebach. Gleichzeitig stand das zehnjährige Bestehen der Pfarreiengemeinschft "Am Sturmiusberg"an.

Zehnte Gründungstag der Pfarreiengemeinschaft (PG) "Am Sturmiusberg" und das 50. Priesterjubiläum von Pfarrer Josef Zwickl i. R. prägten den letzten Juni-Sonntag, an dem die Katholiken das Fest der Apostel St. Peter und Paul begehen. Prominentester Gast bei der Veranstaltung war der Bayerische Justizminister Winfried Bausback.

Allerdings war der gebürtige Aschaffenburger nicht wegen seines Amtes vorbeigekommen, sondern aus persönlichem Grund: Einige Jahre diente er als Ministrant bei Pfarrer Zwickl, als dieser am Untermain als Seelsorger wirkte. "Es war eine schöne Zeit, von der ich profitiert habe", bekannte Bausback, der schon lange ein Freund des Geistlichen ist.

Fast wie Pfarrer Braun
Der heutige Justizminister weiß noch genau, als der Opferstock aus Pfarrer Zwickls Kirche gestohlen wurde. "Er hat den Täter beobachtet, die Tat der Polizei gemeldet und den Dieb bis zum Eintreffen der Beamten verfolgt. "So wurde Pfarrer Zwickl zu Pfarrer Braun", erzählte er lachend. Das Geschenk Bausbacks passte nicht so recht ins Weinland: ein edler Bierkrug mit dem Bayerischen Wappen und der aufgedruckten "Bayernhymne". Doch war sich Bausback sicher, dass "in Weinfranken auch Bier getrunken wird".

Bürgermeister Armin War-muth überbrachte, auch im Namen seines Amtskollegen Jürgen Karle, den Dank und den Respekt aller Helfer, die in der Pfarreiengemeinschaft tätig sind. Insbesondere galt seine Anerkennung dem anwesenden Ex-Pfarrer von Diebach, Michael Erhard, der die Pfarreiengemeinschaft mitbegründete, sowie der ehemaligen Gemeindereferentin Gabriela Amon. Mit einer herzlichen Geste gratulierte er dem "lieben Joshi (Pfarrer Josef Zwickl) mit einem Buch über die Fränkische Saale und einem Weinpräsent zum goldenen Priesterjubiläum.

Über Grenzen hinausgewachsen
Die Pfarrgemeinderatsvorsitzende von Diebach, Ilona Schneider, sah die Pfarreiengemeinschaft nach zehn Jahren ihres Bestehens als ein gelungenes Werk von Menschen aus unterschiedlichen Gemeinden, die zusammengefunden haben. "Wir haben uns auf das Neue eingelassen und sind über die Grenzen unserer Heimatdörfer hinausgewachsen", erklärte Schneider. Sie gab einen Rückblick zur Historie der Gemeinschaft, die ihren Namen und ihr Logo erst 2011 fand. Das Jubiläum von Pfarrer Zwickl würdigte sie in der St. Georgs-Kirche mit den Worten: "Sie sind für uns ein Geschenk, ein Freund."

Pfarrer Paul Kowol, Seelsorger der Pfarreiengemeinschaft "Am Sturmiusberg" würdigte den Jubilar mit den Worten: "Sie sind in einer Zeit des Umbruchs Priester geworden und immer auf die Menschen zugegangen als ein Gesprächspartner mit warmherzigen Wesen. Dafür danken wir." Die Predigt mit dem Thema "Die Kraft des Kreuzes" hielt der Priesterseelsorger der Diözese Würzburg, Ludwig Schuhmann SJ.

Musik und Führungen
Würdenträger aus der Diözese und zahlreiche Geistliche wirkten bei dem feierlichen Gottesdienst mit. Den musikalischen Teil übernahmen die Diebacher Blaskapelle, die die Ehrengäste durch die Gaden zur Kirche geleitete, sowie die Singgruppe aus Windheim. Nach dem Mittagessen, das die Jugendkapellen aus Diebach, Obereschenbach und Untererthal musikalisch begleiteten, gab es Kirchen- und Turmführungen von Kirchenpfleger Waldemar Hauk und Spiele für die Kinder.

Zur Person: Pfarrer Josef Zwickl
Die Anfänge Pfarrer Josef Zwickl ist 1938 in Oroszvár (Ungarn) geboren und kam als Vertriebener 1946 mit seiner Familie nach Deutschland. Sein Abitur legte er in Königsstein ab und studierte danach in Innsbruck und in Würzburg die Theologie.

Der Priester Die Priesterweihe empfing er 1965 in Bad Kissingen durch Bischof Stangl. Zunächst als Kaplan am Untermain eingesetzt, übernahm er fünf Jahre später die Gemeinde Aura im Sinngrund und war zudem Diözesan-Jugendseelsorger im Dekanat Gemünden. In die Aschaffenburger Pfarrei St. Konrad wechselte er 1977 und war für acht Jahre auch Stellvertretender Dekan in Aschaffenburg-Stadt, wo er 1992 das Amt des Prokurators übernahm. Ein Jahr später kam Josef Zwickl als Pfarrer nach Poppenhausen, Pfersdorf und ein Hain im Kreis Schweinfurt. 10 Jahre war er zudem der Zweite Vorsitzende des Sudetendeutschen Priesterwerks in Brannenburg. 2005 wurde er Pfarrer von Kützberg und wenige Jahre später Pfarrer von Kronungen und Maibach.

Der Ehrenbürger Als Bischof Friedhelm Hofmann die Pfarreiengemeinschaft "St. Jakobus der Ältere im Oberen Werntal" gründete, bot sich der Jubilar als Seelsorger an und leitete die Pfarreiengemeinschaft mit sechs Gemeinden bis 2012. Die Gemeinde Poppenhausen ernannte Josef Zwickl, der seinen Ruhestand in Diebach verbringt, zum Ehrenbürger.

von WINFRIED EHLING

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